1 Petrus 2:1-25
1 So legt nun ab alle Bosheit und allen Betrug und Heuchelei und Neid und alle üble Nachrede,
Hier haben wir das herrliche Sprachbild Polysyndeton (1), viele und, in dem jeder Punkt besonders hervorgehoben wird. Denn es gibt eine Reihe von schlechten Charaktereigenschaften, die wir als Gläubige ablegen müssen.
Das Wort „alle“ und „allen“ ist hier die Bedeutung von ohne Ausnahme.
2 Sehnt euch, wie neugeborene Kinder, nach der reinen Milch des Wortes, damit ihr durch sie in eurer Erlösung heranwachst <Philipper 2:12> (2)
3 so ihr anders geschmeckt habt, dass der Herr gütig <wohlwollend, gnädig, gut> ist.
Petrus bezieht sich auf den Herrn Jesus, was aus dem Kontext hervorgeht und das unterstreicht den Gedanken, dass Jesus Christus das Ebenbild des Vaters war und immer den Willen des Vaters tat.
4 Zu ihm kommt, einem lebendigen Stein, der von den Menschen zwar abgelehnt, aber bei Gott ist er auserwählt und köstlich,
5 so werdet auch ihr als lebendige Steine zu einem geistlichen Haus erbaut, zu einer heiligen Priesterschaft, um geistliche Opfer darzubringen, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.
Petrus verwendet Illustrationen, die jedem auffallen, der mit dem alttestamentlichen Gottesdienst vertraut ist. Sie benutzten tote Steine, wir sind lebendige Steine; sie beteten in einem physischen Haus Gottes an, wir sind das geistliche Haus Gottes; sie hatten ein Priestertum, wir sind das Priestertum; sie brachten physische Opfer dar, wir bringen geistliche Opfer dar. Der Vers enthält ein Paradoxon: Der Gläubige ist sowohl der Stein, der das Haus bildet, und das Haus und die Priesterschaft, die im Haus anbeten.
6 Denn es steht in der Schrift: „Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten, köstlichen Eckstein. Und wer an ihn glaubt, der wird gewiss nicht zuschanden werden.“
7 Dieser kostbare Stein ist also für euch, die ihr glaubt; für diejenigen aber, die nicht glauben, ist der Stein, den die Bauleute verworfen haben, zum Eckstein geworden,
8 und ein Stein, über den sie stolpern, und ein Fels, über den sie fallen. Sie stolpern, weil sie dem Wort ungehorsam sind, zu diesem Ergebnis wurden sie auch bestimmt.
Die Calvinisten und die Verfechter des freien Willens verkehren diesen Vers. Die Bedeutung ist nicht, dass Gott einige Menschen dazu vorherbestimmt hat, ungehorsam zu sein und zu leiden, sondern vielmehr, dass Gott geplant hat, dass die Menschen, die sich willentlich dafür entscheiden, ungehorsam zu sein, straucheln werden.
Die Klausel „zu diesem Ergebnis wurden sie auch bestimmt“ ist, dass diejenigen, die die Botschaft Gottes über Christus absichtlich ablehnen und verwerfen, dazu bestimmt sind, als gerechte und unvermeidliche Folge ihrer absichtlichen Ablehnung stolpern und fallen. Gott hat Christus, den lebendigen Stein, als seinen göttlich bestimmten Weg zur Erlösung der Menschen eingesetzt; er hat auch bestimmt, dass die Menschen seine Bestimmung nicht ungestraft ablehnen können.
9 Ihr aber seid das auserwähltes Volk (3a), das königliche Priesterschaft (4b), eine heilige Nation (5c), ein Volk, das Gottes eigenes Eigentum ist (6d), damit ihr die herrlichen Eigenschaften dessen verkündet, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat.
(3a) Jesaja 43:20; 5. Mose 10:15
(4b) Jesaja 61:6; 66:21
(5c) 2. Mose 19:6; 5. Mose 7:6
(6d) 2. Mose 19:5; 5. Mose 4:20; 7:6, 14:2; 26:18
10 Die ihr vormals kein Volk wart, jetzt aber seid ihr das Volk Gottes, und vormals kein Erbarmen empfangen hattet, jetzt aber habt ihr Erbarmen empfangen.
11 Geliebte, ich fordere euch als Fremde und vorübergehend Ansässige auf, euch von fleischlichen Begierden fernzuhalten, die Krieg gegen die Seele führen,
12 und achtet darauf, dass euer Lebenswandel unter den Heiden gut ist, damit sie, wenn sie euch als Übeltäter anklagen, eure guten Werke sehen und Gott am Tag der Visitation loben.
13 Seid untertan jeder menschlichen Ordnung um des Herrn willen, es sei dem König als Obersten,
14 oder den Statthaltern, die von ihm gesandt wurden, um Übeltäter zu bestrafen und diejenigen zu loben, die das Gute tun.
15 Denn das zu tun ist der Wille Gottes. Indem du das Gute tust, bringst du die Unwissenheit der widersinnigen Menschen zum Schweigen.
Wir können die Unwissenheit nicht zum Schweigen bringen. Was zum Schweigen gebracht wird, ist das unwissende Gerede. In diesem Fall wird die Unwissenheit durch eine Metonymie für Worte, die in Unwissenheit gesprochen werden, zum Schweigen gebracht.
„der widersinnigen Menschen“ Dies bezieht sich auf die Heiden <Kontext 1. Petrus 2:12> die als Übeltäter gegen die Christen reden. In ihrer Unwissenheit werden solche Menschen sich gegen die Kirche stellen und als Übeltäter reden, um sich zu rechtfertigen, dass sie keine Christen werden. Gott sagt uns, dass wir so leben sollen, dass die, die Böses reden, unser rechtschaffenes Verhalten in den Bereichen sehen, in denen sie gegen uns reden, und dass wir durch unsere guten Taten ihre Anschuldigungen zum Schweigen bringen und ihnen ihre Ausreden nehmen können.
16 Lebt als freie Menschen, aber benutzt eure Freiheit nicht als Deckmantel für das Böse; lebt als Sklaven Gottes <doulos #1401 δοῦλος>.
17 Erweise jedem den gebührenden Respekt, liebt die Familie der Gläubigen, fürchtet Gott, ehrt den König.
18 Ihr Knechte seid untertan, mit aller Furcht den Herren, nicht allein den gütigen und gelinden <15. Jahrhundert und verstärkte Form von lind. Sinnverwandte Begriffe mild, sanft, weich, lieblich, leicht>, sondern auch den krummen <#4646. skolios>.
19 Denn das ist Gnade bei Gott, wenn jemand ungerechtes Leid erträgt, weil er sich des Willens Gottes bewusst <aktives Bewusstsein> ist.
20 Denn was für ein Ruhm ist es, wenn ihr sündigt und geschlagen werdet und das geduldig ertragt? Wenn ihr aber das Gute tut und dafür leidet und das erduldet, das ist Gnade bei Gott.
21 Denn dazu seid ihr berufen, da auch Christus für euch gelitten hat und euch ein Beispiel gegeben hat, damit ihr seinen Fußstapfen folgt <und wir können ihn folgen>.
22 Er hat keine Sünde begangen, und auch ist kein Betrug in seinem Mund gefunden worden.
23 Er schaltete nicht wider <a>, wenn er gescholten <geschmäht, angeklagt, gelästert> war, wenn er litt, drohte er nicht, sondern überließ es dem <eine Entscheidung jemand Anderen treffen lassen, in dem Fall ist es hier der Vater Yahweh>, der gerecht richtet,
<a> von schallen, auf große Entfernung hörbar sein und das Präfix wider, entgegen oder dagegen.
24 Er selbst <Jesus> hat unsere Sünden in seinem Leib an das Holz getragen, so dass wir den Sünden gestorben sind, und der Gerechtigkeit leben können, durch seine Wunden ihr geheilt wurdet.
„Durch seine Wunden seid ihr geheilt worden.“ In der hebräischen und aramäischen Sprache ist es eine ziemlich verbreitete Redewendung, dass man von einem Ereignis, das unbedingt in der Zukunft stattfinden sollte, so sprach, als ob es bereits in der Vergangenheit stattgefunden hätte. Diese Redewendung wird oft als „prophetisches Perfekt“ (4) bezeichnet, um diese sprachliche Besonderheit auszudrücken ist, dass ein zukünftiges Ereignis mit Sicherheit eintreten wird.
25 Denn ihr wart wie Schafe, die sich verirrt haben, aber nun ihr seid zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen zurückgekehrt.
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Fr. 15.12.2023/08:36
Sprachbild Polysyndeton, E. W. Bullinger mit seinem Buch: Sprachbilder in der Bibel gebraucht, hierzu der Link
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